In gewisser Weise ist jedes Buch aus einem kleinen Verlag (wie unserem) oder aus einer kleinen Auflage (wie unseren) „bibliophil“. Auch wenn das ein weiter Begriff ist. Schwarzdruck versteht darunter nicht nur handwerklich klassisch gemachte Bücher mit Fadenheftung und Lesebändchen, sondern auch Originalgrafiken direkt vom Stock gedruckt, experimentelle Typographie und natürlich auch unkonventionell gebundene Pressendrucke.

Künstlerbücher (sagen die Händler), gebundene Pressendrucke (sagen die Kollegen), seltsame Bücher (sagen die Holländer) sind bei uns limitierte Auflagen, meistens nummeriert und signiert, die nur eine Auflage erleben, weil wir lieber wieder etwas Neues machen als schonmal Gesetztes nachzudrucken. Diese Bücher drucken wir in der Regel im Buchdruck von Bleisatz, Holzlettern, Klischees und/oder Nyloprintplatten. Manches ist rein typografisch, manches beinhaltet originalgrafische Illustrationen.

Nachdem wir uns jahrelang in unserer „industriellen“ Abteilung ausschließlich „nur“ Paperbacks leisten konnten, ist doch mittlerweile der eine oder andere Titel sehr solide als klassisches Hardcover mit Fadenheftung, Lesebändchen, Kaptalband erschienen. Natürlich würden wir am liebsten alle unsere Bücher so machen – verdient hätten sie es. Aber leider ist das schon rein finanziell nicht möglich – sowohl für den Verlag als auch für etliche unserer Leser. Und so sind die Hardcover eben etwas Besonderes in unserem Programm.

Einen Text rein typographisch außergewöhnlich „in Szene zu setzen“, zu inszenieren – das macht der Schwarzdrucker am liebsten. Allerdings kann man das natürlich nicht mit jedem Text machen. Und extrem arbeits- und zeitaufwändig ist es natürlich auch.

Manches will oder soll oder darf man nicht zu einem Buch welcher Art auch immer binden. Solche Dinge werden oft und gern in Mappen versammelt. Da gehört etwas zusammen und man kann es doch einzeln betrachten oder an die Wand hängen. Das können Hochdruckgrafiken genauso wie typographische Arbeiten sein. Oder auch eine Mischung von beiden.