In gewisser Weise ist jedes Buch aus einem kleinen Verlag (wie unserem) oder aus einer kleinen Auflage (wie unseren) „bibliophil“. Auch wenn das ein weiter Begriff ist. Schwarzdruck versteht darunter nicht nur handwerklich klassisch gemachte Bücher mit Fadenheftung und Lesebändchen, sondern auch Originalgrafiken direkt vom Stock gedruckt, experimentelle Typographie und natürlich auch unkonventionell gebundene Pressendrucke.
Nach dem politischen Umbruch 1990 äußerte der Schriftsteller Stefan Heym, die DDR werde zukünftig in der Geschichtsschreibung höchstens eine Fußnote abgeben. Sollte es so sein, muss auf Substanz und Reichtum einer solchen Anmerkung geachtet werden. Indem mehr und mehr Ostdeutsche sich ihrer Lebenserfahrungen und Lebensleistungen mit Hoch und Tiefs, Gelungenem und Missratenem erinnern und selbstkritisch damit umgehen, widersetzen sie sich der offiziösen, zum Ritual erstarrten Eingleisigkeit der Beurteilung von DDR-Geschichte. ERKUNDUNGEN • ENTWÜRFE • ERFAHRUNGEN soll ein Beitrag dazu sein: Wissenschaftler früherer kultureller Institutionen der DDR, nunmehr im Ruhestand, auf dem Abstellgleis oder in welchen Nischen auch immer – wollen ihre Arbeit, Erkundungen, Erfahrungen und Erinnerungen nicht ungeprüft der Vergessenheit oder Entstellung überlassen. Manches wird für immer verloren sein, wenn Zeitzeugen oder Experten es nicht schriftlich festhalten. Scheitern ist kein Grund, die Entwürfe und Erfahrungen anderen Lebens und Arbeitens nicht aufzubewahren. In loser Folge erscheinen hier kulturwissenschaftliche Beiträge zu sehr verschiedenen Themen.
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